Über die Veranstaltung
Beginn
17:00 Uhr
Ende
17:45 Uhr
Sie bildet das prachtvolle Zentrum der geschichtsträchtigen Stadthalle Görlitz: Die Sauer-Orgel aus dem Jahr 1910 ist die letzte ihrer Art, die seit nunmehr 111 Jahren unverändert erhalten geblieben ist. Anlässlich des Tags des offenen Denkmals, der darüber hinaus der »Königin der Instrumente« gewidmet ist, öffnet die Stadthalle ihre Türen, um allen Interessierten die mitreisende Kraft ihrer Klangschönheit vor Ohren zu führen. Mit diesem Konzert knüpft das Lausitz Festival ein geistiges Band zu den Schlesischen Musikfesten, für die die Stadthalle Görlitz seinerzeit geplant und errichtet wurde.
Max Reger (1873–1916)
Gloria und Benedictus, op. 59, 8 und 9
Marcel Dupré (1886–1971)
»Prélude et Fugue en sol mineur«, op. 7, 3
Max Drischner (1891–1971)
»Sonnenhymnus aus schlesischen Landen« (Passacaglia E-Dur)
Unter den Sammlungen seiner »Freien Orgelstücke« nehmen die 1901 entstandenen 12 Stücke, op.59 eine zentrale Stellung im Schaffen Regers ein. Die 1913 von Karl Straube veröffentlichte Registrieranweisung des Benedictus für die Sauer-Orgel der Leipziger Thomaskirche lässt sich an der Sauer-Orgel der Görlitzer Stadthalle ohne Einschränkungen umsetzen und vermittelt so einen authentischen Eindruck von Regers Klangvorstellung.
Die 1917 uraufgeführten Präludien und Fugen op. 7 entstanden in Duprés Studienjahren und galten in der zeitgenössischen Orgelwelt als unspielbar. Das Präludium und die Fuge in g-Moll sind dabei »von der Freude am Motorischen inspiriert. Im Prélude verwebt sich ein ununterbrochen in Sechzehnteln surrender Manualsatz mit einem choralartigen Thema in langen Notenwerten. Dieses Thema wird im Verlauf des Stücks harmonisiert und bis zur Achtstimmigkeit geführt – mit vier (!) Stimmen im Pedal. Die tänzerische Fuge im 6/8-Takt hat seit jeher eine besondere Popularität. Im zweiten Zwischenspiel der vorbildlich gesetzten Regelfuge erscheint das Choralthema des Präludiums im Pedal, wandert im dritten Zwischenspiel in den Sopran und ertönt schließlich triumphal in achtstimmigen, manualiter ausgeführten Akkorden, während im Pedal das Fugenthema anklingt. Nach einer Engführung des Themenkopfes in allen vier Stimmen und einem abwärts gerichteten Lauf durch vier Oktaven beenden drei mächtige Akkorde die mitreißende Komposition« (vgl. Rudolf Faber und Philip Hartmann (Hrsg.): Handbuch Orgelmusik. Komponisten, Werke, Interpretation, Kassel u.a. 2002).
In der geradezu bildhaften Komposition »Sonnenhymnus aus schlesischen Landen« von Max Drischner scheint man ganz eindrücklich gewahr zu werden, wie aus dem zarten Frühnebel einer weiten Landschaft vorsichtig die ersten Strahlen hervorbrechen, worauf sich ein Sonnenaufgang als eindrucksvolles Naturschauspiel vollzieht.
Eintritt frei – solange die Plätze reichen
Reinhard Seeliger
Reinhard Seeliger, in Hirschberg/Saale geboren, studierte an der Hochschule für Musik Weimar Kirchenmusik (Orgel bei Johannes Schäfer). Anschließend absolvierte er Meisterkurse bei Ferenc Gergely in Budapest und bei Milán Šlechta in Prag.
Reinhard Seeliger arbeitete von 1985 bis 1994 als Dozent an der Hochschule für Kirchenmusik in Görlitz und leitete diese dann von 1994 bis 2008 als Rektor. Seit 1990 ist Reinhard Seeliger Kantor der Görlitzer Peterskirche. Zudem leitet er seit 1996 den Görlitzer Bachchor und organisiert seit 1997 die Görlitzer Bachwochen. Konzerte in vielen Ländern, CD-Einspielungen sowie zahlreiche Rundfunk- und Fernsehauftritte machten Reinhard Seeliger zu einem international gefragten Organisten. Als Hauptinitiator des Neubaus der berühmten Görlitzer Sonnenorgel, den er mit viel Engagement und Beharrlichkeit durchsetzte, ist er Vorsitzender des Freundeskreises Görlitzer Sonnenorgel e. V und zudem seit 1997 deren Organist. Reinhard Seeliger ist darüber hinaus Orgelsachverständiger der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz. Er war Mitglied der Jury beim Internationalen Orgelwettbewerb »Prix André Marchal« in Biarritz (Frankreich).
Mitwirkende
Orgel Reinhard Seeliger
Veranstaltungsort
Veranstaltungsort Großer Saal, Stadthalle Görlitz
Adresse Am Stadtpark 1, 02826 Görlitz
