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Literatur

Zwischen Welten

Szenische Lesung nach dem gleichnamigen Roman von Juli Zeh und Simon Urban. Im Anschluss Autorengespräch mit Simon Urban

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Juli Zeh und Simon Urban © Peter von Felbert

Über die Veranstaltung

Beginn

19:30 Uhr

Ende

21:15 Uhr

Vor zwanzig Jahren waren sie ausgezogen aus ihrer Studenten-WG, um Richtung Zukunft durchzustarten. Theresa übernahm den väterlichen Bauernhof im Brandenburgischen; Stefan heuerte bei einer großen Hamburger Wochenzeitung an und stieg zum Ressortleiter auf, die nächsten Karriereschritte unmittelbar vor Augen. Ein Zufall lässt die Freunde von einst unvorbereitet aufeinandertreffen. Die erste Wiedersehensfreude verdüstert sich zu einer explosiven Stimmung, führt aber zu einem anschließenden hochemotionalen elektronischen Briefwechsel zwischen den beiden.

Der Roman »Zwischen Welten« (Mjazy swětami), gemeinsam verfasst von Juli Zeh und Simon Urban, schildert exemplarisch und nicht ohne Humor, wie divergierende biografische und berufliche Entwicklungen zwei ehemals Unzertrennliche auf verschiedene Seiten einer Barrikade geraten lassen. Zunächst beschließen Theresa und Stefan, sich schreibend neu kennenzulernen und erzählen einander in Mails und Messages von ihren Alltagskämpfen. Stefan ficht die seinen als engagierter, umweltbewusster Kulturjournalist mit Stift und Computertastatur aus, Theresa dagegen, Biobäuerin und Mutter, betrachtet die Fragen der Klimapolitik aus der Perspektive des Kuhstalls und vom Sitz ihres Traktors aus. Obwohl die gegenseitige Zuneigung unverändert besteht, radikalisieren sich ihre kontroversen Positionen. Die Beziehung steht auf der Kippe; es sei denn, man verändert die Koordinaten, verlässt das Spielfeld und auch als starr empfundene Systeme.

In der Tradition des klassischen Briefromans sezieren Zeh und Urban mit analytischer Präzision und Empathie für die Kontrahenten zugleich die Gemütslage eines Großteils der Bevölkerung in unserem Land. So detailreich wie umfassend machen sie die Ursachen sichtbar für eine politische Lagerbildung, die sich in zunehmender Ideologisierung und Unversöhnlichkeit äußert. Und sie verschweigen nicht, wer am Ende die Rechnung zahlt.

Juli Zeh lebt seit 30 Jahren unter anderem in Leipzig und Brandenburg und kennt die alltäglichen Veränderungen innerhalb der Gesellschaft und in der politischen Debattenkultur aus beiden deutschen Perspektiven. Bereits in ihrem Roman »Unterleuten« (2016), der in exquisiter Besetzung vom ZDF verfilmt wurde, und »Über Menschen« (2021) schrieb Juli Zeh über Themen aus dem ländlichen Brandenburg. »Zwischen Welten« (2023) entstand gemeinsam mit Simon Urban, einem erfolgreichen Autor von Romanen und Arbeiten für Filme.

Mit zwei Mitgliedern aus dem Ensemble des Staatstheaters Cottbus erarbeitet dessen neuer Intendant, der Regisseur Hasko Weber, exklusiv fürs Lausitz Festival eine szenische Lesung des hochaktuellen Gesellschaftsromans.

19:30 bis ca. 21.10 Uhr - Szenische Lesung
Nach einer Pause findet im Anschluss ein Autorengespräch mit Simon Urban statt.

 

 

sceniske cytanje z bestsellera wót Juli Zeh a Simona Urbana

 

 

»Von außen betrachtet sind wir zwei ein ziemlicher Komödienstoff: du der Topjournalist aus Hamburg, ich die Milchbäuerin aus der brandenburgischen Provinz. Könnte eine ganz lustige Story werden.«

Theresa – aus »Zwischen Welten«

 

 

powěsći z drugego swěta

© Peter von Felbert
Autorin

Juli Zeh

Juli Zeh, 1974 in Bonn geboren, Jurastudium in Passau und Leipzig, Studium des Europa- und Völkerrechts, Promotion. Längere Aufenthalte in New York und Krakau. Schon ihr Debütroman »Adler und Engel« (2001) wurde zu einem Welterfolg, inzwischen sind ihre Romane in 35 Sprachen übersetzt. Juli Zeh wurde für ihr Werk vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Rauriser Literaturpreis (2002), dem Hölderlin-Förderpreis (2003), dem Carl-Amery-Literaturpreis (2009), dem Thomas-Mann-Preis (2013), dem Hildegard-von-Bingen-Preis (2015), und dem Bruno-Kreisky-Preis (2017) sowie dem Heinrich-Böll-Preis der Stadt Köln (2019). 2018 wurde sie mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Im selben Jahr wurde sie zur Richterin am Verfassungsgericht des Landes Brandenburg gewählt.

© Peter von Felbert
Autor

Simon Urban

Simon Urban, geboren 1975 in Hagen, Studium der Germanistik, Komparatistik und Philosophie in Münster. Sein Roman »Plan D« (2011), in dem die DDR heute noch existiert, wurde in elf Sprachen übersetzt. 2014 erschien der Roman »Gondwana«. Ausgezeichnet mit zahlreichen Literaturpreisen und Kreativawards wie Cannes-Löwen und dem Clio-Grand Prix. Für die Agentur Jung von Matt schrieb er den Edeka-Film »#heimkommen«, der weltweit für Aufsehen sorgte und zu den erfolgreichsten deutschen Virals gehört. Für die ARD verfasste er die Erzählvorlage zum Spielfilm »Exit«. 2021 erschien der mit dem Hamburger Literaturpreis ausgezeichnete Roman »Wie alles begann und wer dabei umkam« über einen Juristen, der zum Rächer wird.

Birgit Hupfeld
Lesung

Ariadne Pabst

Ariadne Pabst, geboren in Eisenach, absolvierte nach einer fünfjährigen Bühnentanzausbildung ein Schauspielstudium am Schauspielhaus Salzburg. Prägende künstlerische Zusammenarbeit erlebte sie unter anderen mit den Regisseur:innen Alexander Kratzer, Betty Hensel, Mario Holetzeck, Catharina Fillers, Katka Schroth und Antonio Latella. Ariana Pabst übernahm die Titelrollen in »Sophie Scholl – Die letzten Tage« von Betty Hensel und Fred Breinersdorfer, in Sophokles’ »Antigone«, in »Nora oder Ein Puppenhaus« von Henrik Ibsen und in »Momo« von Michael Ende.

Außerdem spielte sie unter anderem Marie in »Woyzeck & Marie« nach Georg Büchner, Recha in »Nathans Kinder« von Ulrich Hub, Dr. Brigitte Manzinger in »Das Himbeerreich« von Andres Veiel, Jeanne in »Verbrennungen« von Wajdi Mouawad und Mary Warren in Arthur Millers »Hexenjagd« sowie »Wonder Woman« von Antonio Latella.Seit der Spielzeit 2008/09 ist Ariane Pabst festes Ensemblemitglied am Staatstheater Cottbus. Die Max Grünebaum-Stiftung zeichnete sie 2015 mit dem Max-Grünebaum-Preis aus.

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© Birgit Hupfeld
Lesung

Amadeus Gollner

Amadeus Gollner, in Görlitz geboren, erhielt seine Schauspielausbildung an der Hochschule für Schauspielkunst »Ernst Busch« Berlin/Rostock. Engagements führten ihn unter anderem an das Volkstheater Rostock, das Staatstheater Kassel, das Burgtheater Wien, das Nationaltheater Mannheim und ans Staatstheater Cottbus. Wichtige Rollen waren Graf Egmont in Goethes »Egmont«, Feste der Narr und Malvolio in »Was Ihr wollt« und Puck in »Ein Sommernachtstraum« von Shakespeare, der Mann im Fahrstuhl in »Der Auftrag« von Heiner Müller, Ludwig Klinke in »Die spanische Fliege« von Franz Arnold und Ernst Bach. Auch bei Film, Fernsehen und Hörspielen wirkte er mit.

Er erlebte prägende Arbeitsbegegnungen mit den Regisseur:innen Mario Holetzeck, Christian Schlüter, Peter Kupke, Catharina Fillers, Markus Dietz, Thomas Bading, Andreas Nathusius, Karin Baier, Andreas Kriegenburg und anderen.

In Cottbus führte Amadeus Gollner auch Regie, so bei der UA von »Kein letzter Tag« von Matthias Körner, bei »Drei Mal Leben« von Yasmina Reza sowie im Großen Haus bei Shakespeares »Was Ihr wollt«.  Seine Bühnenerfahrungen gibt er als Schauspiellehrer an verschiedenen deutschsprachigen Schauspielschulen weiter. Amadeus Gollner ist seit der Spielzeit 2008/09 festes Mitglied des Schauspielensembles am Staatstheater Cottbus.

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© Bernd Schönberger
Szenische Einrichtung

Hasko Weber

Hasko Weber, 1963 in Dresden geboren, studierte von 1985 bis 1989 Schauspiel an der Theaterhochschule »Hans Otto« in Leipzig. 1987 gründete er die Theatergruppe »Dramatische Brigade«, um eigene Inszenierungen und Filmprojekte umzusetzen. Von 1993 bis 2001 war er Oberspielleiter am Staatsschauspiel Dresden. Danach arbeitete er mehrere Jahre als freier Regisseur, unter anderem in Tübingen, Saarbrücken, Mannheim, Berlin und Stuttgart. Von 2005 bis 2013 war er Intendant und Regisseur am Schauspiel Staatstheater Stuttgart, von 2013 bis 2024 Generalintendant der Deutschen Nationaltheater und Staatskapelle Weimar GmbH. Seit 2020 ist er zudem stellvertretender Präsident des Deutschen Bühnenvereins. Seit Mai 2024 ist er designierter Intendant des Staatstheaters Cottbus.

Mitwirkende

  • Lesung Ariadne Pabst

  • Lesung Amadeus Gollner

  • Szenische Einrichtung Hasko Weber

  • Textfassung und Moderation des Podiumsgespräches Heike Merten-Hommel

Veranstaltungsort

  • Veranstaltungsort Großes Haus, Staatstheater Cottbus / Chóśebuz

  • Adresse Schillerplatz 1, 03046 Cottbus / Chóśebuz

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Kooperationspartner

Staatstheater Cottbus

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