Über die Veranstaltung
Beginn
15:00 Uhr
Ende
19:00 Uhr
Der Begriff des Interesses hat einen schlechten Ruf. Insbesondere in der Politik steht das Interesse dabei für eine intransparente Einflussnahme auf die demokratischen Institutionen, in der sich das Partikulare auf Kosten des Gemeinwohles bereichern will. Der Vortrag möchte bei dieser landläufigen Meinung ansetzen und zeigen, wie es überhaupt zu dieser Meinung kommen konnte und warum dieser Meinung etwas zutiefst undemokratisches eigen ist. Entlang Kosellecks Überlegungen zum politischen Bündnis soll der Begriff des Interesses als demokratischer Schlüsselbegriff gehoben werden.
Koselleck unterscheidet fünf anthropologische Möglichkeiten, die Geschichte im Sinne von Gerechtigkeitsfragen behandeln zu können. Dieses Vorgehen führt zur Aufdeckung von Zeitschichten, die die Einmaligkeit geschichtlicher Vorgänge ermöglichen. Über diesen Sachbezug zur Philosophischen Anthropologie hinausgehend, macht Koselleck seine Einsichten auch in einer Interpretation von Plessners Buch »Verspätete Nation« fruchtbar, die gängigen Interpretationen widerspricht. Dabei betont er die föderalen Strukturen der Wiederholbarkeit in der deutschen Geschichte seit dem Mittelalter bis in die Gegenwart.
15:15 - 15:30 Uhr
Eröffnung, einführende Worte von Lars Dreiucker
15:30 - 16: 30 Uhr
»Interesse und Demokratie«
Vortrag von Mathias Böswetter
Pause
17:30 - 18:30 Uhr
Kosellecks »Zeitgeschichten« und Plessners »Verspätete Nation«
Vortrag von Prof.em. Dr. Hans-Peter Krüger
18:30 - 19:00 Uhr
Podiumsdiskussion zwischen Prof. Dr. Christiane Voss, Prof.em. Dr. Hans-Peter Krüger, Mathias Böswetter und Lars Dreiucker
ab 19:00 Uhr
Wein und Gesang
Eintritt frei – solange die Plätze reichen.
Lars Dreiucker
Lars Dreiucker ist Leiter der diskurs-philosophischen Sparte des Lausitz Festivals. Er ist Lehrbeauftragter an der SRH Berlin School of Popular Art, freier Kurator und Autor. Die letzte Dekade war er leitender Kurator der Sprechsaal Galerie, Berlin. Seine Arbeitsschwerpunkte sind: Phänomenologie, Ästhetik, Logik, Theorie der Popkultur.
Mathias Böswetter
Mathias Böswetter studierte Philosophie und Geschichte in Potsdam. Danach war er jahrelang für einen Industrieverband der Erneuerbaren-Branche im In- und Ausland tätig. Sein Schwerpunkt lag dabei im Rahmen politischer Beratung und von zahlreichen Projekten auf der Digitalisierung der Energiewende. Gegenwärtig beschäftigt er sich bei der Deutschen Energie-Agentur mit Themen wie Dateninfrastrukturen für Energiewende sowie Klimaschutz oder Cybersicherheit bei kritischen Energieinfrastrukturen.
Prof. em. Dr. Hans-Peter Krüger
Prof. em. Dr. Hans-Peter Krüger (Uni Potsdam) absolvierte sein Philosophiestudium an der Humboldt-Universität zu Berlin 1972-1976, ebenda Promotion über den jungen Hegel 1980. Daraufhin schrieb er Habilitation über Kommunikations- und Wissenschaftsphilosophie an der Akademie der Wissenschaften der DDR 1987. Danach war Krüger wissenschaftstheoretischer Mitarbeiter einer Max-Planck-Tochtergesellschaft 1991-1995. Ab 1996 bis zu seiner Pensionierung 2020 war er Professor für Praktische Philosophie an der Universität Potsdam. Seit 1993 ist er Ko-Herausgeber der Deutschen Zeitschrift für Philosophie. Seine jüngste Monographie: Homo absconditus. Helmuth Plessners Philosophische Anthropologie im Vergleich, Berlin: de Gruyter Verlag 2019.
Prof. Dr. Christiane Voss
Prof. Dr. Christiane Voss ist Professorin für Philosophie an der Bauhaus-Universität Weimar. Ihre Schwerpunkte in Forschung und Lehre sind: Medienphilosophie, philosophische Ästhetik und Anthropologie. Derzeit ist sie Sprecherin des DFG-Graduiertenkollegs "Medienanthropologie" an der Bauhaus-Universität Weimar.(Publikationen: siehe Website der BUW).
Mitwirkende
Philosoph Lars Dreiucker
Philosoph Mathias Böswetter
Philosoph Prof. em. Dr. Hans-Peter Krüger
Philosophin Prof. Dr. Christiane Voss
Veranstaltungsort
Veranstaltungsort Humboldthaus, Görlitz
Adresse Platz des 17. Juni, 02826 Görlitz
