Konzert

Beethoven am Morgen: Streichquartette Nr. 10–12

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© Marco Borggreve

Über die Veranstaltung

Beginn

11:00 Uhr

Ende

13:00 Uhr

Das Quatuor Danel präsentiert alle Streichquartette Beethovens in ihrer chronologischen Entstehungsfolge im diesjährigen Lausitz Festival. Das Streichquartett Nr. 10 op. 74 wird aufgrund der Pizzicati im ersten Satz auch als »Harfenquartett« tituliert. Beethoven komponierte es 1809 in der Tonart, in der zeitgleich auch sein letztes Klavierkonzert sowie die Klaviersonate »Les Adieux« entstand: Es-Dur. Diese heroisch strahlende Tonart ist auch ein Aufbegehren gegen Napoleon Bonaparte, der im Mai des Jahres Wien besetzte und im Oktober den Krieg gegen Österreich gewann. Während erste Kritiker den »düstern Geist« und »unnötigen Wirrwarr harter Dissonanzen« monierten, gefiel das Quartett dem aristokratischen wie bürgerlichen Publikum unmittelbar.

Beethovens Streichquartett Nr. 11 f-Moll op. 95 entstand ab 1810 und wurde vor seiner Uraufführung 1814 noch einmal überarbeitet; es bildet den Schlusspunkt der »Mittleren Quartette« und ist formal wie harmonisch extrem komprimiert; Beethoven selbst klassifizierte sein »Quartetto serioso« als »für einen kleinen Kreis von Kennern geschrieben und [...] ist nie öffentlich aufzuführen«. Die düstere Aura wird oft unglücklichen Lieben Beethovens zugeschrieben, doch das lebhafte Thema des Rondo-Finales strahlt letztlich unbeschwert in leuchtendem F-Dur – klingende Überwindung der eigenen Einsamkeit oder lediglich romantische Ironie der Hoffnung?

Beethoven begann die Reihe der »Späten Quartette« 1824 nach Abschluss seiner neunten Symphonie mit der Komposition seines Streichquartetts Nr. 12 Es-Dur op. 127; 1826 erscheint es als einziges der späten Quartette noch zu seinen Lebzeiten im Druck. Der russische Fürst Galitzin hatte drei Quartette bei Beethoven in Auftrag gegeben – die Nr. 12 ist das erste der Gruppe und beginnt mit einem prägnanten Maestoso, das sich drei Mal im ersten Satz findet. Dieser wird mit einem zarten melodischen Austausch beendet, der laut Beethoven »allzeit verdient, allem übrigen vorgezogen zu werden«. Die Uraufführung 1825 geriet allerdings noch zum Fiasko, da nach zu geringer Probenzeit dem Violinisten außerdem eine Saite riss, doch seit der zweiten Aufführung erfreut sich das technisch schwierige und poetisch reiche Stück großer Beliebtheit.  

 

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Streichquartett

Quatuor Danel

Das belgische Quatuor Danel wurde 1991 gegründet und ist heute auf allen großen Konzertbühnen der Welt zuhause. In seiner jetzigen Besetzung mit Marc Danel (Violine), Gilles Millet (Violine), Vlad Bogdanas (Bratsche) und Yovan Markovitch (Cello) spielt es seit 2014. Viele Aufnahmen seiner umfangreichen Diskographie wurden mit internationalen Preisen ausgezeichnet.

Das Quartett wird gerühmt für seine Interpretationen ganzer Streichquartett-Œuvres. Dabei spielen russische Komponisten wie Schostakowitsch eine besondere Rolle. Es ist zudem das erste Ensemble, das sämtliche 17 Quartette von Mieczysław Weinberg eingespielt und als gesamten Zyklus in Manchester und Utrecht live aufgeführt hat. Als Uraufführungsquartett arbeitet es darüber hinaus regelmäßig mit zeitgenössischen Komponisten zusammen, darunter Wolfgang Rihm, Helmut Lachenmann, Sofia Gubaidulina, Jörg Widmann und Bruno Mantovani. Zu seinen musikalischen Partnern gehören Künstler wie Leif Ove Andsnes, Jean-Efflam Bavouzet, Alexander Melnikov, Adrien La Marca, Clemens Hagen oder das Borodin Quartet. Das Quatuor Danel ist Quartet in residence an der University of Manchester.

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Mitwirkende

  • Violine Marc Danel

  • Violine Gilles Millet

  • Bratsche Vlad Bogdanas

  • Cello Yovan Markovitch

Veranstaltungsort

  • Veranstaltungsort Grüner Saal, Schloss Branitz

  • Adresse Robinienweg 5, 03042 Cottbus / Chóśebuz

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Kooperationspartner

Stiftung Fürst-Pückler-Museum Park und Schloss Branitz

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